Für Fans von: Sailor Moon, The Selection - Kiera Cass
Veröffentlichung: 2016 (Drachenmond Verlag)
Seiten: 252Veröffentlichung: 2016 (Drachenmond Verlag)
Klappentext: Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur die Sterne auf ihrem Arm, sondern auch sie selbst zu leuchten beginnt, ist nichts mehr, wie es war. Dunkle Schatten jagen sie – die Wächter des Mondes. Und sie begegnet Juri, der ihr erzählt, sie sei eine Prinzessin – kein Waisenkind. Trotz Lynns Unglauben folgt sie dem Mondkrieger und stellt sich ihren Verfolgern. Juri verliebt sich in Lynn, doch sie ist einem Prinzen bestimmt und nicht ihm…
Meine Meinung: Das Cover ist schonmal wunderschön und auch der Einstieg mit der Freundschaft der Sonne und des Mondes ist sehr gelungen. Der Schreibstil ist angenehm, aber die wechselnden Ich-Erzähler stören etwas.
Ein Stock als Waffe ist in diesem Genre ungewöhnlich und ich bin davon begeistert.
Es gibt leider einige unschöne Wortwiederholungen, Lücken und Ungereimtheiten im Text, die den Lesefluss stören (Achtung SPOILER ab hier). Zum Beispiel sieht Anna den Stock nicht als Lynn ins Heim zurück kommt. Laut Wikipedia sind solche Stöcke normalerweise ca. 1,80m lang. Wie konnte Anna diesen Stock übersehen?
Ich würde mir einmal wünschen, etwas über ein glückliches Waisenkind zu lesen. Warum lässt man Leute in einem Heim arbeiten, die keine Kinder mögen? Warum isst Lynn zu ihrem Geburtstag ekeligen Kuchen, wenn sie ihn scheinbar (es wird nicht erwähnt, woher sie ihn hat!) selbst kauft? Hätte sie sich nicht vom Bäcker nebenan einen Muffin oder etwas auf die Art holen können?
Die Kopfgeldjäger finde ich äußerst unprofessionell. Da sprechen sie sie zuerst noch an und warten mit dem Angriff, obwohl sie genau wissen, dass Lynn die Prinzessin ist, die sie suchen. Warum war es für die Kopfgeldjäger so einfach, Lynn zu finden, wenn schon so viele daran gescheitert sind?
Juri hat sie auch viel zu schnell und zu einfach gefunden und dann taucht er natürlich genau im richtigen Moment auf, um Lynn zu retten.
Während des ganzen Kampfes denkt Lynn zu viel über manche Dinge nach. Wenn man Angst hat, hat man eigentlich keine Zeit für sowas. Was mich irritiert hat, ist, dass Lynn ihren Stock plötzlich als Jim bezeichnet, ohne weiteren Kommentar. Erst dachte ich, sie meint ihren Trainer Jim und wusste nicht, woher der plötzlich kommt. Nach dem Kampf erklärt sie es dann, was ich seltsam finde.
Natürlich sind alle Figuren weißer als weiß, vor allem die Hauptfigur. Wer nicht blond ist, hat hellbraune oder rote Haare.
Das nächste Problem ist die Sprache. Gut, das Buch wurde auf Deutsch verfasst und spielt irgendwo im anglophonen Raum (zumindest die Namen der Protagonisten klingen danach), vermutlich in einer Großstadt wie New York. Solche Bücher gibt es schon zur Genüge und darüber will ich mich gar nicht auslassen, außerdem ist es gar nicht wichtig, in welcher Stadt Lynn sich befindet und mit welcher Sprache sie aufgewachsen ist. Vielmehr stört es mich, dass die Bewohner des Mondes, die sich gesondert von den Menschen entwickelt haben, 'zufällig' die gleiche Sprache sprechen. Ava Reed hätte keine eigene Sprache erfinden müssen, aber sie hätte es zumindest andeuten können. Es könnte ja eine Technologie geben, die den Mond- und Erdbewohnern die Kommunikation erleichtert, oder die Mondbewohner haben einfach ein paar Erdensprachen gerlernt.
Warum herrscht auf dem Mond (und scheinbar auch auf anderen Planeten) ein Hofzeremoniell wie im 19. Jahrhundert? Seine Kinder zwangszuverheiraten ist nicht sehr fortschrittlich. Warum unternehmen die Eltern nichts dagegen, wenn sie damit auch schlechte Erfahrungen gemacht haben?
Dann wird an einer Stelle auch noch körperliche Gewalt romantisiert, weswegen ich fast aufgehört hätte zu lesen.
Das Ende hat mich leider überhaupt nicht überrascht oder mitgerissen. Die Figuren waren mir bis zum Schluss einfach zu oberflächlich und ich konnte keine Sympathie entwickeln.
Es gab aber auch Positives an diesem Roman. Die tierischen Begleiter, zum Beispiel, auch wenn ich von sprechenden Tieren nicht sehr begeistert bin. Auch gut war die Entstehungsgeschichte der Planetenbewohner und wieso die Menschen auf der Erde nichts davon mitbekommen. Dann ist das Worldbuilding aber leider etwas unoriginell geworden. Schade eigentlich. Auch Lynn hat mir am Ende nicht mehr gefallen, wo sie doch vorher so tough und selbstbewusst war.
Wer gerne seichte Romanzen mit einem Hauch Fantasy und Science Fiction liest, wird dieses Buch sicherlich genießen.
Meine Bewertung: 3/5 Knöpfe
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