Tuesday 28 February 2017

{German} Der letzte Wunsch (Hexer #1) - Andrzej Sapkowski

Polnischer Originaltitel: Ostatnie życzenie

Für Fans von: Reckless - Cornelia Funke, A Song of Ice and Fire - George R. R. Martin
Veröffentlichung: 2007 (Deutscher Taschenbuch Verlag)
Seiten: 384




















Klappentext: Der Hexer Geralt von Riva verdient sein Geld mit Kämpfen gegen Ungeheuer aller Art. Über einen Mangel an Aufträgen kann er sich nicht beklagen, denn es gibt genügend Leute, die dringend Hilfe gegen Vampire, Drachen und andere dämonische Wesen brauchen. Als Geralt eines Tages einen Luftgeist befreit, schlägt ihn dieser mit der verhängnisvollen und quälenden Liebe zu der schönen Zauberin Yennefer. Und dann wird Geralts bester Freund schwer verletzt und braucht seine Hilfe...

Meine Meinung: Dieses Buch fällt unter die Kategorie wurde-endeutig-von-einem-Mann-geschrieben. Dass die Hauptfigur ein Mann ist, stört mich nicht, aber dass auch der Großteil der anderen Figuren männlich ist sehr wohl. Die wenigen Frauen sind meistens Monster oder blutrünstige, makellose Schönheiten. Oder beides.

Die Stimme der Vernunft 1-7: Diese Geschichte wird abwechselnd erzählt.
Nach dem ersten und sehr kurzen Text bin ich etwas skeptisch. Was hat das mit einem Hexer und magischen Wesen zu tun? Es wird erzählt, wie eine Frau zu einem Mann ins Zimmer kommt und mit ihm schläft.
Im zweiten Teil erfährt man schon mehr. Bei dem Mann handelt es sich um den Hexer Geralt, der sich von seinen Verletzungen aus der vorhergehenden Kurzgeschichte "Der Hexer" erholt. Dazu ist er in einer Art Kloster, das der Göttin Melitele geweiht ist.
Bei Teil drei passiert auch nicht wirklich was, außer dass sich alle gegenseitig bedrohen.
Dann im vierten Teil erfahren wir mehr darüber, wie man ein Hexer wird. Dabei führt er ein "Gespräch" mit Iola, die ein Schweigegelübde abgelegt hat und mit der er in der ersten Geschichte geschlafen hat.
Rittersporn ist ein Dichter, der Geralt im fünften Teil besuchen kommt. Er und Geralt waren schon miteinander auf Reisen.
Waren die zwei Seiten Pflanzenbeschreibungen am Anfang des sechsten Abschnitts wirklich notwendig? Ansonsten war da nicht viel, außer dass ein wenig über Yennefer gesprochen wird.
Es kommt zum unausweichlichen Kampf und am Ende verlassen Geralt und Rittersporn das Kloster. Der Schluss ist echt dramatisch und lässt viel offen und geheimnisvoll.

Der Hexer: Hier fängt die Handlung gleich richtig an und zwar mit einer Schlägerei in einer Bar. Nicht mein Ding, aber es zeigt gleich, wie überheblich der Hexer ist. Ich bin mir sicher, dass ihm das noch zum Verhängnis werden wird, vielleicht nicht in der ersten Kurzgeschichte, aber irgendwann bestimmt. Er hat es mit einer sogenannten Striege (nach einer kurzen Google-Recherche wohl eine Schöpfung des Autors) zu tun, die eigentlich eine Prinzessin wäre, allerdings auch das Prudukt eines Inzests ist. Auf ihr liegt ein Fluch und daher taucht der Hexer auf, um sie zu entzaubern, im schlimmsten Fall zu töten. Bisher hat das noch keiner geschafft.
Die Figuren des Königs und des Stadtvogts sind trotz der Kürze der Geschichte gut charakterisiert. Bei den beiden Nebenfiguren Ostrit und dem Magnaten ist das allerdings nicht der Fall und ich könnte sie nicht unterscheiden.
Über die Hintergründe des Hexers erfährt man kaum etwas. Allem Anschein nach reist er einfach herum und tötet oder entzaubert magische Wesen. Sein Handwerk beherrscht er gut, aber er ist nicht unfehlbar, was ihn glaubhaft erscheinen lässt.
Ein Körnchen Wahrheit: Im Aufbau ist diese Kurzgeschichte der zweiten ziemlich ähnlich. Der Hexer kommt an einen neuen Ort, wo er ein Monster besiegen muss. Diese hier erinnert fast an ein Märchen, aber in der Mitte ist sie ziemlich zäh. Wie in der anderen, gibt es eine Figur, die viel redet und erzählt. Hoffentlich zieht sich das nicht durch das ganze Buch.
Das kleinere Übel: Auch hier ist der Aufbau recht ähnlich, aber diesmal lassen sich Einflüsse aus einem Märchen erkennen. In "Ein Körnchen Wahrheit" waren es nur Anspielungen auf Märchen an sich, aber diese hier war stark von Schneewittchen inspiriert. Ich habe Geralts Motive nicht ganz nachvollziehen können.
Die Frage des Preises: Mit der Figur der Königin Calanthe gibt es hier endlich eine Frauenfigur, die kein Monster ist. Leider ist sie auch so ziemlich die einzige interessante Figur in dieser Geschichte, die etwas zäher ist, als die anderen.
Der Rand der Welt: Rittersporn ist einfach herrlich! Er ist das perfekte Gegenstück zu dem ernsten Geralt. Was mich in dieser Geschichte gestört hat, war diese ständige Elfensprache und die Elfen sind auch ganz stereotypische Vertreter ihrer Art.
Der letzte Wunsch: Endlich begegnen wir Yennefer und sie ist so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Selbstbewusst, ein großes Ego und wunderschön ist sie natürlich auch. Wie gesagt, das hat eindeutig ein Mann geschrieben. Das mit den Dschinnen fand ich gut gemacht.

Diese "Zeichen", die der Hexer macht, kann ich mir nicht vorstellen. Hoffentlich wird das mal erklärt.
Bei all den Adeligen und Ländern kommt man ganz durcheinander. Stammbäume wie bei Game of Thrones und eine Karte wären hilfreich.
Der Schreibstil, der durch die Übersetzung natürlich verfälscht sein kann, ist flüssig und so lassen sich die Kurzgeschichten schnell lesen.


Meine Bewertung: 4/5 Knöpfe

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