Friday 13 January 2017

{German} Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln

Für Fans von: Märchen (nicht nur Gebrüder Grimm, sondern aus aller Welt!), The Lunar Chronicles - Marissa Meyer
Veröffentlicht: 2016
Seiten: 400





















Inhalt: Entdecke eine Welt, in der die Feen zum Klang fluchbeladener Harfen tanzen und Geheimnisse wohl verborgen hinter Brombeerhecken schlummern. Folge den Spuren derer, die du zu kennen glaubst. Doch gib acht – im Märchenreich ist nichts so, wie du es erwartest …

Meine Meinung: Eine in der Tat märchenhafte Anthologie, in der bestimmt für jeden etwas dabei ist. Egal, ob es sich dabei um Neuerzählungen von altbekannten oder weniger bekannten Märchen oder Neuschöpfungen handelt. Das Cover ist atemberaubend schön und passt hervorragend zum Buch, wie die Faust aufs Auge.
Die Kinderfresserin: Von Julia Adrians erstem Buch hab ich nicht viel gehalten, aber diese Kurzgeschichte macht mir fast Lust auf mehr. Sie hätte nicht länger sein müssen und war angenehm zu lesen. Die Einschübe haben leider den Lesefluss unterbrochen und es war auch nicht wirklich etwas Neues.
Iftah Ya Simsim: Diese hier hat mich gleich von der ersten Seite an gefesselt und ich hätte ein ganzes Buch darüber lesen können. Jetzt will ich auf jeden Fall mehr von Susanne Gerdom lesen!
Graf Steinherz: Ein sehr kurzer Text, fast ein wenig zu kurz, hat dadurch aber die länge eines richtigen Märchens und ist auch in dem Stil geschrieben. Eine nette Geschichte, aber ich lese englische Texte lieber im Original.
Das Fest: Da will ich direkt Faunblut nochmal lesen! Wie zu erwarten hat Nina Blazon eine wundervolle Kurzgeschichte geschrieben. Das Erzähltempo ist angenehm und ich habe sie in einem Zug gelesen. Ich fand diese Sicht auf das Weihnachtsfest äußerst originell.
Sei still und lausche: Ein außergewöhnlich Schreibstil, der mir zwar sehr gefällt, aber inhaltlich passiert kaum etwas. Daher ist diese Kurzgeschichte leider ziemlich langweilig.
Schwanengesang: Eine ungewöhnliche Geschichte, nicht so düster wie vorher angekündigt, aber das hätte sie gar nicht sein müssen. Manchmal wirken die Sätze ein bisschen abgehackt, aber ansonsten mochte ich den Schreibstil.
Das Gewissen der Welt: Eine schöne Geschichte, die alles hat, was ein Märchen braucht: ein verzauberter Prinz, eine böse Hexe und eine gute Fee. Macht unbedingt neugierig auf mehr!
Der Schuh der Dryade: Naja, ich habe schon weitaus bessere und originellere Neuerzählungen von Aschenputtel gelesen. Angefangen hat es ganz gut, der Text ist eher altmodisch geschrieben, wie Märchen eben. Aber dann kamen die Dialoge, die damit überhaupt zusammenpassen, und die Art und Weise wie die Meise spricht, ist überhaupt der größte Stilbruch. Was die Einschübe in Klammern sollen, weiß ich auch nicht, das stört einfach nur den Lesefluss. Am Ende gab es jedoch eine unerwartete Wendung und das hat mir gefallen.
Der Schneemann und die Ziege: Eine entzückende Fabel und ein selten gelesenes Setting in der Mongolei. Sie ist flüssig und leicht geschrieben und wärmt einem das Herz!
Das Wappen: viel zu viele Namen und Charaktere für diesen kurzen Text. Eine Geschichte in der Geschichte hätte nicht sein müssen. Die Idee dahinter ist nicht wirklich originell, aber ich mochte den Handlungsort in den Bergen.
Das Glück lebt still im tiefen Wald: ungewöhnlicher Blick auf Rumpelstilzchen, nur leider ist der Lesefluss etwas holprig.
Silbernächte: Noch so eine Geschichte, von der ich ein ganzes Buch lesen könnte. Die Autorin malt mit ihren Worten faszinierende Bilder vom Wald und ich war ganz darin versunken. Eine gelungene Neuerzählung von Rotkäppchen, die kaum was mit ursprünglichen Märchen zu tun hat.
Das Rosenkind: Ein kreativer Schreibstil, aber leider passiert nicht viel. Mir fehlt hier die Spannung. Was ich aber toll finde, ist, dass die Protagonistin eine Nebenfigur aus einem Märchen ist und das hier sozusagen eine Prequel ist. Davon würde ich gerne mehr lesen!
Spiegelschwester: Diese Kurzgeschichte erinnert mich vom Stil her weniger an ein Märchen, hat mir aber trotzdem gut gefallen. Am Schreibstil könnte man noch ein wenig feilen, ansonsten gibt es nichts auszusetzen.
Der Fluch der wahren Liebe: Handwerklich ganz gut, aber inhaltlich ist da nicht viel und auch nichts, was ich nicht schon hundert Mal gelesen hätte.
Das knöcherne Mütterlein: Wie die Protagonistin schon sagt: eine mittelmäßige Gruselgeschichte im Wald.
Der schwarze Schwan: Auch diese Geschichte kann mich nicht wirklich vom Hocker reißen, denn ich kann nur wenig Originelles darin finden. Eigentlich schade.
Knochenlicht: Schon wieder eine Aschenputtel-Geschichte! Das bisschen Vodoo-Hokuspokus und der fehlende Prinz machen auch nicht viel aus. Das Erzähltempo ist fast einschläfernd und man entwickelt so gar keine Sympathie für die Protagonistin.
Alles in Allem eine gelungene Sammlung, auch wenn mir manche Texte mehr gefallen haben als andere. Ich habe dadurch auf jeden Fall Autoren und Autorinnen entdeckt, von denen ich gerne mehr lesen möchte!


Meine Bewertung: 4/5 Knöpfe

2 comments:

  1. Danke für diese Zusammenfassung, ich glaube, ich muß mir das Buch wirklich holen :)

    Susanne Gerdom ist einer meiner Lieblingsautorinne, es sind natürlich nicht alle ihrer Bücher gleich gut, aber insgesamt kann ich sie wirklich empfehlen :)

    Nina Blazon lese ich gerade (Der Kuss der Russalka)

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    1. Ich kann es dir nur empfehlen!
      Susanne Gerdom hat mich ehrlich gesagt am Meisten angesprochen. Ich werde mir sicher was von ihr kaufen, wenn meine ungelesenen Bücher weniger geworden sind (: Hast du da einen Favoriten?

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