Thursday 30 March 2017

{German} Snow Heart: Das Flüstern der Kälte - Olivia Mikula

Für Fans von: Frozen, Snow Like Ashes - Sarah Raasch
Veröffentlichung: 2017 (Drachenmond Verlag)
Seiten: 288




Klappentext: Zwei wie Schnee und Feuer!
Caspara steht kurz vor ihrem Studienabschluss und bestreitet ihr Leben wie jede andere junge Frau – bis auf einen Unterschied: Sie ist die Wiedergeburt einer Schneefrau. Jedoch führen die Eiskräfte auch unweigerlich zu ihrem Tod. Aus diesem Grund setzt sie ihre Fähigkeiten nur selten ein. Das ändert sich, als sie Wyatt kennenlernt. Mit ihm tauchen Wesen auf, die Casparas Macht erlangen wollen. Dringend braucht sie einen Plan, um ihre Feinde zu vernichten, ohne ihr Leben dabei zu verlieren.
Doch lohnt es sich tatsächlich, für Wyatt zu sterben?


Meine Meinung: Ein klassisches Jugendbuch mit einer tollpatschigen Außenseiter-Protagonistin. Nur dass sie nicht in eine High School geht, sondern studiert. Amerika wurde zur Abwechslung mal durch Irland ersetzt, aber leider durch ein klischeehaftes Irland, wie man es als Tourist kennt. Im Pub wird natürlich Guiness getrunken und Flogging Molly gehört, was auch sonst? Ich meine, in Österreich gibt es ja auch jeden Tag Frittatensuppe, Schnitzel und zum Nachtisch Kaiserschmarren. Warum hat sich der Autor nicht ein Setting ausgesucht, das er besser kennt?

Das Erzähltempo wird immer schneller, aber wenigstens lässt sich das Buch so rasch lesen. Zuweilen ist es mir trotzdem zu sprunghaft, als wäre die Handlung ohne wirklichen Plot entstanden.

Der Autor scheint sich sehr um politische Korrektheit zu bemühen, also warum ist Naoko dann die übelste Klischee-Japanerin? Es wirkt eher so, als hätte er sich nur mal eine Folge Galileo über japanische Girlies angesehen. Dass sie den gleichen Vornamen wie die Zeichnerin von Sailor Moon hat, halte ich für keinen Zufall. Und dann ist ihr Nachname auch noch Takeshi! Nein, das ist mir eindeutig zu stereotypisch und grenzt fast schon an Rassismus.

Die Anspielungen auf Filme und Serien verstehe ich zwar, aber wohl nur weil ich etwa gleich alt bin wie der Autor und in einem ähnlichen Umfeld aufgewachsen bin. Bin mir nicht sicher, ob das jeder so gut nachvollziehen kann. Mit der Zeit nervt das auch wirklich.

Dann ist Amy, Casparas beste Freundin, auch noch die klassische beste Freundin wie aus einem amerikanischen High School-Film: eine, deren einzige Funktion ist, die beste Freundin zu sein. Natürlich ist das überwiegende Gesprächsthema Männer und als erstes unterhalten sie sich gleich darüber, was Wyatt in der Hose hat. Da merkt man eindeutig, dass das von einem Mann geschrieben wurde. Frauen-Freundschaften bestehen nicht nur aus Unterhaltungen über Schminke, Klamotten und Männer. Also, diese Amy-Cass-Geschichte tut meiner feministischen Seele echt weh!

Ich frage mich auch, ob der Autor schonmal eine Uni von innen gesehen hat. Wo bekommt man bitteschön Punkte nur fürs Anwesendsein? Wenn das in Irland so ist, muss ich da unbedingt auch hin!

Cass ist mir am Ende nur noch auf die Nerven gegangen. Im echten Leben würden wir sicher keine Freunde werden.
Scheinbar glaubt sie, die ganze Welt drehe sich um sie und das trifft zumindest auf die Menschen in ihrem Umfeld zu. Als hätten diese keine eigenen Ziele.

Wyatt wurde mehr und mehr zu einem Hund, der Cass freudig nachläuft. Sie bringt ja sogar selbst diesen Vergleich.
Ich habe keiner der Figuren nachgetrauert und das Ende fand ich richtig schlecht gemacht. So eine Deus Ex Machina-Methode ist wirklich der älteste und billigste Trick der Film- und Buchbranche und zeugt nur von schlechter Planung. Natürlich ist Cass die Heldin, obwohl sie großteils nur herumgestolpert ist und die Hälfte der Zeit nicht wusste, was sie eigentlich tut.

Von diesem Buch bin ich wirklich enttäuscht, weil es so vielversprechend angefangen hat und dann war es so schlampig umgesetzt. Wirklich schade darum.


Meine Bewertung: 2/5 Knöpfe

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