Mystery ganz ohne Fantasy
Für Fans von: Pretty Little Liars - Sara Shepard
Veröffentlichung: 2016
ISBN: 3401061895
Seiten: 400
Goodreads
Klappentext: Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet - aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. Wenig später bricht sie mit ihren Freunden zu einer Fahrt quer durch Europa auf und stößt in Italien durch Zufall auf den Schauplatz des Manuskripts: Viagello, ein malerisches kleines Dorf. Der Ort strahlt für Vita eine merkwürdige Anziehungskraft aus, die noch stärker wird, als ihr der Seiltänzer Luca buchstäblich vor die Füße fällt. Auf den ersten Blick ist Luca für Vita etwas Besonderes, doch etwas an ihm und seiner Familie kann sie nicht fassen. Noch ahnt sie nicht, dass er sie auf eine Reise tief in ihre Erinnerungen führen wird, an deren Ende etwas steht, was einst in Viagello geschah - in jener längsten Nacht.
Meinung
Cover: Was man auf dem Bild nicht erkennen kann, ist, dass das Profil des Mädchens, das an einen Scherenschnitt erinnert, tatsächlich ausgeschnitten ist und das Gelb des Einbandes durchblicken lässt. Ich habe das Buch gebraucht gekauft, in sehr gutem Zustand, bin aber verwundert, dass von diesem Ausschnitt nichts aufgerissen war, weil das oft das erste ist, das kaputt wird.
Vor dem Lesen dachte ich, dass das Buch mehr mit Feuer zu tun haben würde. Die Längste Nacht passt auch irgendwie nicht zum Sommer, in dem das Buch spielt, weil da die Nächte eigentlich kurz sind. Am Ende ergibt zumindest der Titel Sinn.
Inhalt: Auf das Buch bin ich aufmerksam geworden, weil ich auf der Frankfurter Buchmesse bei einer Lesung von Isabel Abedi war, die eben dieses Werk vorgestellt hat. Davor habe ich noch nie ein Buch von ihr gelesen, habe aber von ihr gehört und weil ich Zeit hatte und neugierig war, bin ich hingegangen. Sie hat mehrere Stellen aus den ersten Kapiteln vorgelesen, die mein Interesse geweckt haben. Leider hatte ich kein Bargeld mehr dabei und konnte es mir nicht gleich kaufen und signieren lassen. Außerdem war die Schlange wahnsinnig lange. Im Großen und Ganzen nicht weiter schlimm.
Es hat dann doch noch einige Zeit gedauert, bis ich es gelesen habe, aber es war ganz gut, dass ich es mir für den Sommer aufgehoben habe. Dafür habe ich nur einen halben Tag gebraucht.
Angefangen hat es wie ein Roadtrip, quer durch Europa. Obwohl noch mehr Aufenthalte angekündigt sind, bleiben Vita und ihre beiden Freunde in Italien hängen. Besonders die Atmosphäre am Anfang hat mir sehr gut gefallen. Die drei haben die Schule abgeschlossen und nun steht ihnen die Welt offen. Dann ist da auch noch dieses mysteriöse Manuskript und die ungewöhnliche Beziehung zwischen Vita und ihren Eltern.
Was mir mitunter ein bisschen zu viel wurde, war das ganze Drama rund um Vitas Schwester. Natürlich ist das der zentrale Punkt der Geschichte, aber durch die ganzen Erzählungen wird sie auf ein Podest gehoben, als wäre sie ein Übermensch.
Mitunter ist es etwas eintönig, da Vita Vieles nur erzählt bekommt, was es über ihre Schwester zu wissen gibt. Besser wäre es gewesen, wenn Vita mehr von sich aus entdeckt hätte. Ansonsten fand ich das Rätsel rund um den Tod der Schwester sehr spannend, nur der letztendliche Grund kam mir fast schon zu banal vor.
Die Romanze war meiner Meinung nach nicht nötig. Es ist offensichtlich, dass die beiden ein Paar werden, gleich in dem Moment, in dem sie sich treffen. Wenn ein Junge auftaucht, der "so aussieht, als wäre er ein paar Jahre älter" als die weibliche Protagonistin, sollte das wirklich niemanden mehr überraschen. Isabel Abedi kann zwar spannend schreiben, aber die große Romantikerin scheint sie nicht zu sein. Ohne diese Liebesgeschichte wäre das Buch vielleicht etwas kürzer gewesen, aber das hätte mich nicht gestört.
Schreibstil: Isabel Abedi hat einen ganz eigenen Schreibstil. Jedes Wort scheint mit Bedacht gewählt worden zu sein und keines ist überflüssig. Sie beschreibt alles so lebendig, als wäre man selbst dort. Dabei baut sie auf alle Sinneseindrücke auf, ja, ich konnte das köstliche Essen beinahe schmecken und fast die Hitze auf meiner Haut spüren. Gut, an dem Tag war es auch wirklich heiß, aber das italienische Klima ist noch einmal anders. Hätte ich den Urlaub nach Italien nicht schon gebucht gehabt, hätte ich es nach diesem Buch bestimmt gemacht!
Toll ist es auch, dass die Autorin nicht irgendeine bekannte Großstadt als Schauplatz gewählt hat, sondern einen kleinen Ort, den es eigentlich gar nicht gibt. Aber jede_r kennt so ein Dorf in Italien und selbst wenn nicht, fühlt man sich sofort dorthin versetzt.
Mein Fazit: Ein spannender Roman, der sich schnell und flüssig lesen lässt.
Meine Bewertung: 4/5 Knöpfe
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