Für Fans von: dem Musical Cats, Märchen, Arkadien - Kai Meyer
Veröffentlichung: 2016
ISBN13: 9783959911795
Seiten: 376
Goodreads
Klappentext: Seit dem Tod meines Vaters hatte sich alles verändert. Eine Bühne betreten und singen – das würde ich nie wieder können, dessen war ich mir sicher.
Doch dann kam er.
Wirbelte alles durcheinander und brachte die Katze in mir zum Fauchen. Gestaltwandler hin oder her, für mich war er nur ein räudiger Straßenköter. Doch seine Band brauchte dringend eine neue Sängerin – und ich jemanden, der mir dabei half, die Musik wieder zu spüren.
MeinungCover: Das Bild passt perfekt zum Inhalt des Buches. In einer Szene trägt Kat sogar dieses Outfit. Nur dass das Model fast ein bisschen zu schlank ist, immerhin hat Kat Kleidergröße 42. Toll, dass sowas in einem Fantasybuch vorkommt, noch lieber hätte ich es auch auf dem Cover gesehen.
Als ich es das erste Mal gesehen habe, musste ich mich über diese symbolhafte Katze wundern. Hätte man nicht eine richtige Katze verwenden können, habe ich mich gefragt. Wenn man weiß, was es damit auf sich hat, macht es natürlich Sinn. Ein Fantasybuch hätte ich auch nicht vermutet, eher eine Contemporary Novel, vielleicht eine Geschichte über eine Straßenmusikerin. Was die Gitarre da zu suchen hat, weiß ich auch nicht. Kat kann doch gar nicht spielen, nur singen.
Inhalt: Der Klappentext ist ein wenig irreführend. Dieser Satz "Doch dann kam er." hat mich vermuten lassen, dass es wiedermal um ein mauerblümchenhaftes Mädchen geht, dessen Welt völlig auf den Kopf gestellt wird, nur weil irgendein geheimnisvoller, gutaussehender Typ auftaucht. Zum Glück ist das nicht der Fall! Nun, Levi wird tatsächlich als talentiert und perfekt (würg) (kotz) beschrieben, aber Kat hat zum Glück noch anderes im Kopf.
Kat ist eine bodenständige junge Frau mit einer tollen Stimme, die aber seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr Musik machen will. Eine sehr realistische und nachvollziehbare Situation. Außer dass Kat eine Gestaltwandlerin ist und gerne Mal in Form einer Katze um die Häuser zieht.
Sie arbeitet in einer Bar, die nur Wandler betreten dürfen und da begegnet sie den Bandmitgliedern von Night Cirkus. Zufällig suchen die gerade eine Sängerin.
Insgesamt gab es mir in dieser Geschichte ein paar Zufälle zu viel. Es lief teilweise einfach viel zu glatt ab. Verletzungen heilen schnell und ohne Nachwirkungen. Selbst dieser Musikwettbewerb in Bremen, an dem die Band teilnimmt, hält keine Hürden bereit.
Was ich aber schön finde ist, dass Levi Kat dazu bringt, wieder Musik zu machen. Dass er einfühlsam ist und ein gutes Gespür dafür hat, was sie wieder aufheitern kann. Insgesamt halte ich ihre Beziehung für eine recht ausgeglichene. Auch hier läuft es mir aber zu glatt ab. Anfangs können sie sich nicht ausstehen - er ein Hund und sie eine Katze. Sie vertragen sich viel zu schnell und plötzlich passen sie perfekt zusammen.
An sich fand ich die Idee nicht schlecht, aber das Buch hat mir einfach zu wenige Überraschungen bereit gehalten. Um ehrlich zu sein, habe ich von Anfang an geahnt, wer hinter unseren Bremer Stadtmusikanten her ist.
Schreibstil: Der Text lässt sich angenehm und schnell lesen, vor allem das erste Drittel. Ab der Hälfte wird es leider etwas zäh, vor allem die Handlung verliert stark an Spannung. Hätte ich an dem Tag nicht so viel Freizeit gehabt, hätte ich das Buch vermutlich zur Seite gelegt und keine Motivation gehabt, es zu Ende zu lesen. Die Charaktere waren zwar in Ordnung, sind mir aber nicht sonderlich ans Herz gewachsen.
Da das Buch aus Kats Perspektive geschrieben ist, erfahren wir nicht viel über das Gefühlsleben der anderen Hauptcharaktere. Sicherlich hätte sich das irgendwie lösen lassen. Vor allem Liz, Micah und viele andere Wandler wirken dadurch seicht und einseitig. Als hätten sie keine anderen Interessen, als Wandler zu sein und/oder Musik zu machen.
Levi hatte hin und wieder Wutausbrüche, die ich nicht ganz verstand. Auch waren Kats Gedankengänge oft nicht ganz nachvollziehbar. Vor allem in der zweiten Hälfte kam das öfter vor.
Die Welt der Wandler kam recht einseitig rüber. Die Legende, wie sie entstanden sind, wird zwar erklärt, nicht aber welche Funktion oder welches Ziel sie haben. Seltsam fand ich auch, den Begriff krigare, der einfach Krieger auf Schwedisch bedeutet. Es wird nie erklärt, wieso gerade ein schwedisches Wort verwendet wird und nicht einfach das deutsche Gegenstück. In meinen Ohren klingt das wie die Leute, die ständig englische Wörter in ihre Sätze einbauen, um intelligenter zu wirken oder einfach anzugeben.
Auch wenn die Autorin einen schlichten Schreibstil hat, schreibt sie gute Songtexte. An einigen Stellen hatte ich wirklich Gänsehaut! Ich stelle mir die Musik von Night Cirkus in etwa wie Glasperlenspiel vor.
Mein Fazit: Wenn man keine allzu hohen Erwartungen hat, kann man mit diesem Buch wirklich gut abschalten.
Meine Bewertung: 3/5 Knöpfe
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